100 € für das Insektenhotel

Das wurde aus „Drei x Einhundert“

Im Spätsommer 2018 riefen wir zu „Drei x Einhundert“ auf. Wir wollten ganz unkompliziert drei Gruppen mit 100€ für ein Projekt glücklich machen. Das Ergebnis: In Tostedt bauten die Feldsperlinge des Stamm Julius Neuendorff ein Insektenhotel für den Pfarrgarten aus überwiegend gespendetem und recyceltem Material. Und freuten sich mit den 100€ ein paar benötigte Dinge aus dem Baumarkt erstehen zu können.

Ein Abenteuer durch Sloweniens vielfältige Natur

Sommerlager des VCP Fuldas 2018

Los ging das Abenteuer an einem Mittwochmorgen in den Sommerferien in Fulda. Wir fuhren mit rund 20 Pfadfinderinnen und Pfadfindern am ZOB mit unserem Reisebus los. Mitunter begrüßten wir dort auch unsere 3 Gäste vom Stamm aus Bad Hersfeld. 12 Stunden Bus fahren hieß es jetzt. Es wurde gespielt, gelesen, geschwatzt, viel geschlafen und und und…

Am Platz angekommen, saugten wir erst einmal den Blick der wunderschönen Berge um uns herum auf. Um dann festzustellen, dass der Bus nicht direkt zum Platz fahren konnte, weswegen wir den letzten Kilometer zu Fuß absolvieren mussten. Nun stellten, die ein oder anderen fest, dass sie auf diese Situation nicht vorbereitet waren. Doch mit Teamwork kamen wir am Platz an. Der Platz war ein “normaler” Campingplatz, welcher allerdings von Pfadfindern betrieben wurde, weswegen es eine “Scout Area” gab, in der wir nun schnell unsere Kothen aufbauten. Dann gab es noch was zu futtern und dann ging es in den Schlafsack.
Am nächsten Morgen konnte man nochmal die herrliche Umgebung in kompletter Helligkeit bestaunen. Dann wurde die Gemeinschafts-Jurte aufgebaut und im Mittag entspannt. Die Freizeit wurde vor allem genutzt, um in den Hängematten ein bisschen abzuhängen. Nach dem Mittagessen machten wir auf, zu einem kleinen Schwimmausflug beim benachbarten Fluss. Schon der Weg dorthin war ein Ausflug wert. Es ging an einem anderen Zeltplatz vorbei, dann mit Hilfe einer Hängebrücke über den Fluss und den Trampelpfad weiter und dann nur noch ein kleiner Abstieg und da waren wir: Bei der etwas ruhigeren Stelle des kristallblauen, super klaren und vor allem eiskalten Gebirgsfluss. Es war auf alle Fälle eine ordentliche Abkühlung. Die ganz harten schafften es sogar ihren Kopf unter Wasser zu halten und damit einen Gehirnfrost zu erleiden. Dann ging es irgendwann, nachdem alle genug hatten und ein paar böse aussehende Wolken auf uns zu zogen wieder zum Zeltplatz. Dort nieselte es dann auch einen Moment. In dieser Zeit gab es Abendessen in der Jurte und der Abend klang mit ein paar Spielen aus.

Der nächste Tag begann mit einem Schauer. Wir zogen dennoch unsere Bikinis, Badeanzüge und Badehosen an und machten uns bereit fürs Rafting. Ein Bus holte uns ab und brachte uns zur “Rafting Sola” (was so viel wie Rafting-Schule heißt): Dort begrüßte uns ein Guide, der uns unsere Ausrüstung gab und uns kurz das Nötigste erklärte. Am Fluss angekommen teilten wir uns in 6-er Gruppen auf und los ging der Spaß. Mit Kommandos wie “Forward! Forward! Forward!” bekamen wir Ansagen, wie wir paddeln oder uns verhalten mussten. Es war ein großer Spaß für alle. Und dass es immer noch ein wenig regnete, machte inzwischen keinem mehr was aus, schließlich wurde man so oder so nass. Zwischendrin machten wir eine Pause an einem Felsen, von dem man auf einem umgedrehten Boot runterrutschen durfte. Auch das machte den meisten sehr viel Spaß und sie nutzten die Chance gleich 2,3 oder sogar 7 Mal.

Das Ganze ging viel zu schnell vorbei und das Einzige, auf das man sich freute war eine warme Dusche. Diese gönnten sich auch viele, nachdem wir wieder auf dem Zeltplatz angekommen waren. Der Abend wurde ganz gemütlich als Sippenabend verbracht. Bei dem viel verspeist aber auch gespielt wurde.

Wie das bei uns so nach dem Sippenabend üblich ist, begann der nächste Tag etwas später mit einem Brunch. Nachdem ordentlich gespeist wurde, wurde einfach weiter gechillt. Die Zeit wurde genutzt um abzuhängen, Haare zu schneiden oder Spiele zu spielen. Nachdem wieder Motivation in den Körpern erwachte, machten wir uns auf zu dem nahegelegen Ort Bovec. Denn dort sollte ein “Stadtfest” stattfinden. Dort angekommen teilten wir uns auf und erkundeten das Städtchen in kleineren Grüppchen. Die Essensstände wurden allesamt getestet und der Supermarkt wurde für Süßigkeiten-Nachschub benutzt. Auch der Schneehaufen, der Werbung für eine Gondelfahrt auf einen der umliegenden Berge darstellte, wurde bewundert und machte uns klar, dass wir hier in den Alpen waren und die Berge mit Schnee bedeckt waren, während wir unten ziemlich schwitzten. Nachdem man den doch eher kleinen Ort erkundet hatte, ging es zurück zum Zeltplatz. Dort gab es dann schließlich irgendwann auch wieder Abendessen und der Abend klang mit ein bisschen Gitarrenmusik und Noahs Geburtstagsständchen aus.

Am nächsten Tag ging es auf zum Hajk. Dafür packten alle Hajk-Sippen ihre nötigsten Sachen zusammen und auf ging die Reise an kristallblauen Flüssen entlang, über Feldwege und Hängebrücken. Auf dem Weg trafen wir immer wieder verschiedene Pfadfindergruppen, ob aus Deutschland oder Slowenien. Zwischenstopp wurde dann bei Sloweniens größtem Wasserfall eingelegt.

Schließlich erreichten wir auch schon den Ort, an dem wir einen Unterschlupf finden wollten. Dort trafen wir auf ehemalige Pfadfinder, die uns 2 Garagen zum Übernachten anboten – verpflegt wurden wir mit Pfannkuchen und selbst das Bad durften wir benutzen. Ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen mit kleineren Regenschauern wieder zum Zeltplatz.

Dort angekommen, ging es zufrieden unter die Dusche und alle berichteten sich gegenseitig von den Erlebnissen der zwei vergangenen Tage. Der Abend wurde dann schließlich mit einer Andacht zum Ausklang gebracht. Hier ging es in eine nahegelegene Grotte, ausgeleuchtet mit Teelichtern, gewidmet unserer ehemaligen Stammesführerin.

Am nächsten Tag war Ausruhen angesagt, da es der letzte Tag am Zeltplatz war. Die Kothen wurden abgebaut, es wurde Flunky-Ball mit Krümeltee gespielt, man hat in den Hängematten abgehängt; eben das volle Chill-Programm. Beendet wurde der letzte Tag traditionell mit einem Tschai-Abend.

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder früh los. Frühstücken, Jurte abbauen und zum Bus laufen. Gegen Nachmittag sind wir dann in der Hauptstadt Ljubljana angekommen und begutachteten zuerst einmal die Gemeinderäume, in welchen wir untergebracht waren. Dann fuhren wir zusammen in die Innenstadt und erkundeten diese in Kleingruppen.  

Der letzte Tag brach an und wir machten einen Touri-Ausflug in die größte Höhlenburg der Welt und die Tropfsteinhöhle “Postojna”. Um in das riesige und beeindruckende Höhlensystem zu gelangen, musste man erst mit einer kleinen Bahn über einen Kilometer reinfahren. Nach einer ausgiebigen Führung ging es dann mit einem Shuttle-Bus zu Burg, die inmitten einer großen Höhle gebaut war.

Nachmittags fand schließlich die Begegnung mit den slowenischen Pfadfindern statt. Mit einleitenden Kennenlernspielen ging es los, bis zu einem gemeinsamen Abendessen und vielen Gesprächen über Pfadfinder-Traditionen und Kultur, Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Gefolgt von einem Sprachkurs, bei dem wir uns gegenseitig einige Begriffe und Zungenbrecher beibrachten, was oft in einem Lachen endete.

Bei der abschließenden Singerunde wechselten wir uns dann ab. Mal durften wir ihren Liedern lauschen und dann gaben wir unsere Lieder zum Besten.

Dieser Abend war ein perfekter Abschluss eines wunderschönen Sommerlagers.

von Floris Steinbach

Unterstützung für die IMWe

Jedes Jahr zu Ostern findet sie auf der Burg Rieneck statt: Die IMWe! Dieses Jahr haben wir einen kleinen Zuschuss gegeben und als Dankeschön berichten ein paar Teilnehmer, die das erste Mal dabei waren, von ihren Erlebnissen.

Unsere erste IMWe

Wir, Rahel, Felix und Christin, waren auf unseren ersten IMWe. 8 Tage voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Wir hatten die Möglichkeit Pfadfinder und ihre Traditionen aus allen Ecken der Welt kennenzulernen und uns über Pfadfinder und nicht-Pfadfinder Themen auszutauschen. Sehr spannend war auch der internationale Abend, mit all den leckeren Spezialitäten und Präsentationen der verschiedenen Länder und Bundesländer. Durch das bunte und kreativ gestaltete Programm nehmen wir  alle so einige Ideen für unsere Pfadfinderarbeit zuhause mit. Die großen Geländespiele, die Workshops und auch die verbrachte Zeit in den Interessengruppen gaben uns viele Anregungen und Inspirationen für das nächste Lager oder die wöchentlichen Gruppenstunden. Zusätzlich hatten wir die Möglichkeit uns mit einzubringen und zum Beispiel bei dem Konzert ein Lied zu präsentieren oder beim internationalen Abend eine Spezialität unseres Bundeslandes anzubieten. Für einige von uns waren auch Rieneck und die Burg ein neues Erlebnis, welches wir sehr genossen haben und auch für die eine oder andere Wanderung genutzt haben. Der Abschied am Ostermontag fiel uns allen sehr schwer. Aber IMWe 2019: wir kommen!

(Text: Christin Lührs)

Neuanfang mit den Querfliegern Bremen

Seit 2015 engagieren wir uns durch die Neugründung eines Pfadfinderstammes im Bremer Norden in der Jugendarbeit. Als Stamm des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) haben wir die Arbeit wiederaufgenommen, die im Jahre 2014 in Bremen zum Erliegen kam. Durch den Stamm „Bonifatius“ in Bremerhaven konnten wir einige Ausgangsmaterialien leihen, die uns bei der Gründung und ersten Aktionen sehr geholfen haben, da vom Material der Vorgänger kaum verwertbaren Reste übriggeblieben sind.

Um die Arbeit unabhängig fortführen und Kapazitäten im Stamm erweitern zu können, stand schnell fest, dass eigenes Material benötigt wird. Vor allem mangelte es an Zelten und Kochgeschirr, was beim ersten Stammeslager schnell klar wurde.

Wir wandten uns daher an die Evangelische Stiftung Pfadfinden mit unserem Anliegen. Mit Rat und Tat stand man uns zur Seite und vermittelte uns an eine Stammesauflösung, bei der eine beinahe neue Jurte sowie eine Kohte abzugeben war.

So half die Evangelische Stiftung Pfadfinden nicht nur uns, sondern auch dem abgebenden Stamm aus Buchholz, der das Material zu unserer Unterstützung abgeben konnte. Und auch nicht nur finanziell, sondern vor allem auch durch das Engagement und die Bereitschaft Lösungen zu suchen und Kontakte herzustellen.

Das Zeltmaterial wurde durch unsere Wölflings- und Jungpfadfinder bereits ausprobiert und erwartet in den kommenden Wochen das erste Stammeslager und wird uns hoffentlich noch sehr lange begleiten.

(Text: Jacqueline Laske)

Fachtagung Pfadfinden

Für viele Teilnehmende war das letzte Aprilwochenende 2018 in der Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim an der Ruhr ein Ort um Altbekannte zu treffen, aber auch um neue Menschen kennenzulernen, die an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Pfadfindertum interessiert sind.

Aus der Sicht eines Teilnehmers war das Treffen neben Vorträgen und Workshops ein bereichernder Austausch über Generationengrenzen hinweg. Gerade in Kaffee- und Essenspausen oder in den abendlichen Runden entzündeten sich interessante Gespräche zwischen Mittzwanzigern und Mittsechzigern und allen Altersklassen dazwischen. Man konnte gemeinsam über ein Projekt von Rovern im Dschungel von Calais oder über die Konzeption und Nutzung des Kiplingschen Dschungelbuches diskutieren. Man konnte aber auch in die jeweiligen Arbeitsformen einsteigen, war diese Tagung doch für viele Pfadfinderteilnehmer*innen die erste Gelegenheit, völlig zwanglos über alle Verbandsgrenzen hinweg tiefer ins Gespräch zu kommen. Also gefühlt, auf jeden Fall ein Beitrag zur Einheit der Pfadfinder in Deutschland.

Dass solch tiefgehenden Gespräche auf dieser Fachtagung zustande kamen, ist sicherlich auch den starken Vorträgen zu verdanken, die schon am Freitag z.B. mit der Diskussion über kulturelle Lebenswelten Jugendlicher begannen. Am Samstag ging es direkt weiter mit lebhaften Reflektieren eigener Praktiken. Sven Kluges Ausführungen über die imperialistische Vergangenheit des Autors des Dschungelbuches, sowie die praktische Umsetzung in den aktiven Gruppen, mündeten in einer gegenseitigen Darstellung der Ergebnisse im Plenum. Die Sonntagsruhe wurde geplant gestört durch einen historischen Diskurs „Lernmomentum“. Weiter war der letzte Tag geprägt durch die Workshops in der die Stufenpädagogik und dem Themenschwerpunkt Frauen bei den Pfadfindern. Beendet wurde die Fachtagung mit einer weiblichen Talkrunde der Generationen, in der Pfadfinderinnen-Generationen von 19 bis 90 Jahre vertreten waren und Pfadfindergeschichte in Deutschland plastisch erlebbar machten.

Wissenschaftlich ist die Fachtagung nicht zu Ende, Fragezeichen bleiben bestehen. Hier spielt natürlich auch die Kommunikation eine Rolle, schließlich sind nicht alle Pfadfinder*innen wissenschaftliches Arbeiten und Sprechen gewöhnt, wohingegen nicht alle Vortragenden die Sprache der Pfadfinder sprechen. Ein Teilnehmer meint dazu: „…aber solche Fachtagungen dürfen keine Oberseminare sein, bei denen sehr gezielt auf ein Publikations-Ergebnis hin geachtet wird. Man muss sich auf 2 Darstellungsebenen, Sprachebenen einstellen: eine lockere, einfache, höchstens wissenschaftsjournalistische Sprach- und Darstellungsform und erst dahinter auf eine streng wissenschaftliche Manuskriptform für eventuelle Publikationen….“

Auch Ort und Form ist immer wieder ein Gegenstand sehr unterschiedlicher Meinungen. Von „unpfadfinderisch komfortabel“ und steril bis „angenehme und professionelle Tagungsumgebung“ reichen die Meinungen – beschwert hat sich allerdings niemand!

Die Fachtagung als solche muss sich bei jedem Durchgang neu erfinden. Sie muss gezielt die wissenschaftliche Praxis beibehalten und sich dennoch in alle Richtungen offen und verständlich zeigen. Der Pfadfinder Hilfsond als initiativ tätiger Träger wird gemeinsam mit der Kooperation die Fachtagung versuchen weiter voranzubringen. 

An dieser Stelle ist es wohl angebracht, den wissenschaftlichen Leitern Prof. Breyvogel und Prof. Bremer und dem Team Fachtagung unter der Leitung von Martin Lochter zu danken, die diese diversen Ansprüche austarieren mussten und wieder eine interessante Tagung geshaffen haben. Es bleibt zu wünschen, dass bei dem anstehenden Neuaufbau beider Teams Menschen gefunden werden, denen es Freude macht, aus dem Potential der weiterhin offenen Fragestellungen und nicht zu Ende geführten Diskussion neue Themen zu generieren, Referenten zu motivieren und in zwei Jahren wieder 80 oder mehr Interessierte und 20 Referenten zu einem bereichernden Wochenende zusammenkommen zu lassen.

Gespannt sind wir auf den aus der Tagung entstehenden inzwischen fünften wissenschaftlichen Fachband, den jeder Teilnehmer kostenlos zugeschickt bekommen wird.

(Text: Jörg Krautmacher)

Die Fachtagung wurde auch durch die Unterstützung der Evangelischen Stiftung Pfadfinden ermöglicht.

Kothenaufbauwettbewerb auf dem Bundeslager in Wittenberg

Im Rahmen des Bundeslagers „Weitblick“ des VCP 2017 in Wittenberg fand ein Kothenaufbauwettbewerb statt. Nach einigen Vorrunden kamen drei Teams in die Endausscheidung. Vor großem Publikum fand an der Bühne das Finale statt. Das Siegerteam konnte sich über eine Kothe freuen die auch mit Hilfe der Evangelischen Stiftung Pfadfinden gestiftet wurde.