Sommerlager des VCP Fuldas 2018
Los ging das Abenteuer an einem Mittwochmorgen in den Sommerferien in Fulda. Wir fuhren mit rund 20 Pfadfinderinnen und Pfadfindern am ZOB mit unserem Reisebus los. Mitunter begrüßten wir dort auch unsere 3 Gäste vom Stamm aus Bad Hersfeld. 12 Stunden Bus fahren hieß es jetzt. Es wurde gespielt, gelesen, geschwatzt, viel geschlafen und und und…
Am Platz angekommen, saugten wir erst einmal den Blick der wunderschönen Berge um uns herum auf. Um dann festzustellen, dass der Bus nicht direkt zum Platz fahren konnte, weswegen wir den letzten Kilometer zu Fuß absolvieren mussten. Nun stellten, die ein oder anderen fest, dass sie auf diese Situation nicht vorbereitet waren. Doch mit Teamwork kamen wir am Platz an. Der Platz war ein “normaler” Campingplatz, welcher allerdings von Pfadfindern betrieben wurde, weswegen es eine “Scout Area” gab, in der wir nun schnell unsere Kothen aufbauten. Dann gab es noch was zu futtern und dann ging es in den Schlafsack.
Am nächsten Morgen konnte man nochmal die herrliche Umgebung in kompletter Helligkeit bestaunen. Dann wurde die Gemeinschafts-Jurte aufgebaut und im Mittag entspannt. Die Freizeit wurde vor allem genutzt, um in den Hängematten ein bisschen abzuhängen. Nach dem Mittagessen machten wir auf, zu einem kleinen Schwimmausflug beim benachbarten Fluss. Schon der Weg dorthin war ein Ausflug wert. Es ging an einem anderen Zeltplatz vorbei, dann mit Hilfe einer Hängebrücke über den Fluss und den Trampelpfad weiter und dann nur noch ein kleiner Abstieg und da waren wir: Bei der etwas ruhigeren Stelle des kristallblauen, super klaren und vor allem eiskalten Gebirgsfluss. Es war auf alle Fälle eine ordentliche Abkühlung. Die ganz harten schafften es sogar ihren Kopf unter Wasser zu halten und damit einen Gehirnfrost zu erleiden. Dann ging es irgendwann, nachdem alle genug hatten und ein paar böse aussehende Wolken auf uns zu zogen wieder zum Zeltplatz. Dort nieselte es dann auch einen Moment. In dieser Zeit gab es Abendessen in der Jurte und der Abend klang mit ein paar Spielen aus.
Der nächste Tag begann mit einem Schauer. Wir zogen dennoch unsere Bikinis, Badeanzüge und Badehosen an und machten uns bereit fürs Rafting. Ein Bus holte uns ab und brachte uns zur “Rafting Sola” (was so viel wie Rafting-Schule heißt): Dort begrüßte uns ein Guide, der uns unsere Ausrüstung gab und uns kurz das Nötigste erklärte. Am Fluss angekommen teilten wir uns in 6-er Gruppen auf und los ging der Spaß. Mit Kommandos wie “Forward! Forward! Forward!” bekamen wir Ansagen, wie wir paddeln oder uns verhalten mussten. Es war ein großer Spaß für alle. Und dass es immer noch ein wenig regnete, machte inzwischen keinem mehr was aus, schließlich wurde man so oder so nass. Zwischendrin machten wir eine Pause an einem Felsen, von dem man auf einem umgedrehten Boot runterrutschen durfte. Auch das machte den meisten sehr viel Spaß und sie nutzten die Chance gleich 2,3 oder sogar 7 Mal.
Das Ganze ging viel zu schnell vorbei und das Einzige, auf das man sich freute war eine warme Dusche. Diese gönnten sich auch viele, nachdem wir wieder auf dem Zeltplatz angekommen waren. Der Abend wurde ganz gemütlich als Sippenabend verbracht. Bei dem viel verspeist aber auch gespielt wurde.
Wie das bei uns so nach dem Sippenabend üblich ist, begann der nächste Tag etwas später mit einem Brunch. Nachdem ordentlich gespeist wurde, wurde einfach weiter gechillt. Die Zeit wurde genutzt um abzuhängen, Haare zu schneiden oder Spiele zu spielen. Nachdem wieder Motivation in den Körpern erwachte, machten wir uns auf zu dem nahegelegen Ort Bovec. Denn dort sollte ein “Stadtfest” stattfinden. Dort angekommen teilten wir uns auf und erkundeten das Städtchen in kleineren Grüppchen. Die Essensstände wurden allesamt getestet und der Supermarkt wurde für Süßigkeiten-Nachschub benutzt. Auch der Schneehaufen, der Werbung für eine Gondelfahrt auf einen der umliegenden Berge darstellte, wurde bewundert und machte uns klar, dass wir hier in den Alpen waren und die Berge mit Schnee bedeckt waren, während wir unten ziemlich schwitzten. Nachdem man den doch eher kleinen Ort erkundet hatte, ging es zurück zum Zeltplatz. Dort gab es dann schließlich irgendwann auch wieder Abendessen und der Abend klang mit ein bisschen Gitarrenmusik und Noahs Geburtstagsständchen aus.
Am nächsten Tag ging es auf zum Hajk. Dafür packten alle Hajk-Sippen ihre nötigsten Sachen zusammen und auf ging die Reise an kristallblauen Flüssen entlang, über Feldwege und Hängebrücken. Auf dem Weg trafen wir immer wieder verschiedene Pfadfindergruppen, ob aus Deutschland oder Slowenien. Zwischenstopp wurde dann bei Sloweniens größtem Wasserfall eingelegt.
Schließlich erreichten wir auch schon den Ort, an dem wir einen Unterschlupf finden wollten. Dort trafen wir auf ehemalige Pfadfinder, die uns 2 Garagen zum Übernachten anboten – verpflegt wurden wir mit Pfannkuchen und selbst das Bad durften wir benutzen. Ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen mit kleineren Regenschauern wieder zum Zeltplatz.
Dort angekommen, ging es zufrieden unter die Dusche und alle berichteten sich gegenseitig von den Erlebnissen der zwei vergangenen Tage. Der Abend wurde dann schließlich mit einer Andacht zum Ausklang gebracht. Hier ging es in eine nahegelegene Grotte, ausgeleuchtet mit Teelichtern, gewidmet unserer ehemaligen Stammesführerin.
Am nächsten Tag war Ausruhen angesagt, da es der letzte Tag am Zeltplatz war. Die Kothen wurden abgebaut, es wurde Flunky-Ball mit Krümeltee gespielt, man hat in den Hängematten abgehängt; eben das volle Chill-Programm. Beendet wurde der letzte Tag traditionell mit einem Tschai-Abend.
Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder früh los. Frühstücken, Jurte abbauen und zum Bus laufen. Gegen Nachmittag sind wir dann in der Hauptstadt Ljubljana angekommen und begutachteten zuerst einmal die Gemeinderäume, in welchen wir untergebracht waren. Dann fuhren wir zusammen in die Innenstadt und erkundeten diese in Kleingruppen.
Der letzte Tag brach an und wir machten einen Touri-Ausflug in die größte Höhlenburg der Welt und die Tropfsteinhöhle “Postojna”. Um in das riesige und beeindruckende Höhlensystem zu gelangen, musste man erst mit einer kleinen Bahn über einen Kilometer reinfahren. Nach einer ausgiebigen Führung ging es dann mit einem Shuttle-Bus zu Burg, die inmitten einer großen Höhle gebaut war.
Nachmittags fand schließlich die Begegnung mit den slowenischen Pfadfindern statt. Mit einleitenden Kennenlernspielen ging es los, bis zu einem gemeinsamen Abendessen und vielen Gesprächen über Pfadfinder-Traditionen und Kultur, Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Gefolgt von einem Sprachkurs, bei dem wir uns gegenseitig einige Begriffe und Zungenbrecher beibrachten, was oft in einem Lachen endete.
Bei der abschließenden Singerunde wechselten wir uns dann ab. Mal durften wir ihren Liedern lauschen und dann gaben wir unsere Lieder zum Besten.
Dieser Abend war ein perfekter Abschluss eines wunderschönen Sommerlagers.
von Floris Steinbach